Die neue Forschungsgruppe ‘Optik von Nano- und Quantenmaterialien’, die von Peter Banzer geleitet wird, plant die Erforschung grundlegender Aspekte und neuartiger Anwendungen der Interaktion von Licht mit Materie auf kleinsten Längen- und kürzesten Zeitskalen. In diesem Zusammenhang wird die räumliche Struktur des Lichts eine entscheidende Rolle spielen und faszinierende Möglichkeiten eröffnen. Maßgeschneiderte Lichtfelder und deren Wechselwirkung mit nanostrukturierter Materie ebenen hierbei z.B. den Weg zur Untersuchung fesselnder Effekte, Phänomene und zukunftsweisender Einsatzbereiche. Die Forschung der Gruppe wird hier u.a. einen Fokus auf der Entwicklung neuer optischer Materialien, Lichtquellen und Detektoren sowie auf Anwendungen im Bereich der Nanometrologie, Mikroskopie, Spektroskopie und Sensorik legen.
CV:
Peter Banzer studierte Physik (Diplom) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Deutschland und bekam dort im Jahre 2012 einen Doktortitel (Dr.rer.nat.) verliehen. Im Rahmen seiner Doktorarbeit erforschte er am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) und der Max-Planck-Forschungsgruppe Optik, Information und Photonik in Erlangen die optischen Eigenschaften einzelner, nanoskopisch kleiner Strukturen unter Zuhilfenahme strukturierter Lichtfelder. Er entwickelte neuartige und vielseitige experimentelle Messmethoden und Aufbauten zur Charakterisierung von Nanostrukturen. Im Zuge seiner Arbeit initiierte er auch zahlreiche Arbeiten zur vollvektoriellen Messung von Licht auf kleinsten Längenskalen und zu bisher unbekannten Phänomenen wie Strahlverschiebungen und transversale Drehimpulse. Ferner war er an Projekten beteiligt, bei denen strukturiertes Licht im Bereich der Quantenoptik und Kommunikation zum Einsatz kamen. Seit 2008 leitete Peter Banzer die Gruppe ‚Interferenz Mikroskopie, Polarisations- und Nanooptik‘ als Teil der Abteilung von Gerd Leuchs am MPL. 2014 begann er den Habilitationsprozess an der FAU, den er 2019 erfolgreich abschloss. Von 2014 bis 2015 verbrachte er ein Jahr als Gastforscher in der Gruppe von Robert W. Boyd an der Universtiy of Ottawa in Kanada. 2015 wurde ihm ein Feodor-Lynen-Fellowship der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zuerkannt. Zusätzlich bekleidete er mehrere wichtige Ämter am MPL und der FAU, wie z.B. die wissenschaftliche Koordination der ‚International Max Planck Research School – Physics of Light‘ (IMPRS-PL; 2015-2020), die Koordination des ‚Max Planck – University of Ottawa Centre for Extreme and Quantum Photonics‘ von 2015-2020, eine Vertretungsprofessur (Lehrstuhl für Experimentalphysik) von 2018-2019 an der FAU, etc. Ferner war er von 2011-2020 Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis am MPL.
2020 nahm er schließlich einen Ruf auf eine Universitätsprofessur (Experimentalphysik) der Karl-Franzens-Universität Graz an. Seine neue Gruppe ‚Optik von Nano- und Quantenmaterialien‘ wird sich mit der Erforschung grundlegender Aspekte sowie neuartiger Anwendungen räumlich begrenzter Lichtfelder und deren Interaktion mit Materie beschäftigen. Beispielsweise sollen neue Materialien mit spannenden optischen Eigenschaften, Anwendungsbereiche in der Mikroskopie und der Nanometrologie und integrierte optische Systeme und Lichtquellen entwickelt und untersucht werden. Peter Banzer und sein Team sind von der nichtparaxialen Optik, Licht-Materie-Wechselwirkung auf kleinsten Skalen, Drehimpulse des Lichts, Spin-Bahn-Kopplung und strukturierten Lichtfeldern fasziniert.
Peter Banzer liebt die Arbeit mit jungen, enthusiastischen Studierenden und ForscherInnen, die von wissenschaftlicher Neugierde angetrieben werden. Er freut sich auf eine fruchtvolle und spanende Zusammenarbeit mit den Grazer ForscherInnen und Studierenden in der neuen Heimat.